Trip Report: 11th BSZ-Kolloquium, Karlsruhe, 28th-29th September 2010
Revision as of 14:09, 4 October 2010 by Iarndt (talk | contribs) (→Deutsche Digitale Bibliothek, Dr. Jörn Sieglerschmidt (BSZ))
RDA - mission possible, Christiane Frodl (DNB)[edit]
- Seite der DNB zu RDA: | http://www.d-nb.de/standardisierung/afs/afs_aacr_rda.htm
- Vortragsfolien (Version vom März 2010 für Leipzig): http://www.opus-bayern.de/bib-info/volltexte/2010/858/pdf/Frodl_leipzig_2010_rda_final_web.pdf
- RAK oder AACR nicht ausreichend für zukunftsfähiges Katalogisierungsformat
- erstellt durch die Bibliotheksverbände der USA, Kanada u. Großbritannien -> bileden das Committee of Principals
Stand[edit]
- Europäischen Nationalbibliotheken stark an gemeinsamer Datennutzung interessiert
- bilden "European RDA Interest Group"
- zahlreiche europäische Nationalbibliotheken katalogisieren bereits nach AACR
- Vorträge und Ergebnisse eines gemeinsames RDA Seminars in Kopenhaben sind auf der EURIG Seite dokumentiert:
http://www.slainte.org.uk/eurig/documents.htm
- Regeln und Toolkit werden nicht frei zugänglich sondern kostenpflichtig sein
- Begründung: Standardisierungsarbeit ist persoanlintensiv und soll über die Gebühren finanziert werden
- Kostenmodelle für Einzelbibliotheken und Konsortien werden frühzeitig auf den RDA-Webseiten kommuniziert werden
RDA-Toolkit[edit]
- browserbasierte Software
- soll die Dokumentation für Katalogisierer werden (Pendant zu RAK)
- enthält erschließungsrelevante Dokumente und Ressourcen
- Kern: RDA-Regelwerkstext
- enthält außerdem Workflows (z.B. Schritt-für-Schritt-Anweisung zur RDA-konformen Aufnahme einer Monographie), Mappings (Anwendung RDA in MARC21)
- sieht auch Tools vor, um RDA-Regeln auf eigene Bedürfnisse anzupassen (eigene Workflows entwickeln)
- Toolkit ist im Volltext durchsuchbar
- Suchen sind speicherbar
- ist KEIN Katalogisierungsclient
- diverse Bibliothekssoftwarefirmen arbeiten bereits an der Integration des RDA-Toolkits in ihre Produkte
RDA Test[edit]
- es werden sowohl die Regeln selbst als auch das Toolkit evaluiert
- theoretisch kann immer noch eine Entscheidung gegen die Einführung von RDA fallen:
- "...the three U.S. national libraries--the Library of Congress (LC), the National Library of Medicine (NLM) and the National Agricultural Library (NAL)--made a commitment to the further development and completion of RDA. The three libraries agreed to make a joint decision on whether or not to implement RDA, based on the results of a test of both RDA and the Web product."
- Informationen zum Test und den Testpartnern finden sich auf der entsprechenden LoC Website: http://www.loc.gov/bibliographic-future/rda
- In Deutschland erfolgt der Test durch die DNB:
- Ende Juni bis Ende August 2010
- Funktionalitätentests
- Katalogisierungstests
- Ergebnisse werden an RDA-Verleger zurückgemeldet
- DNB ist verantwortlich für Übersetzung von Regeln und Toolkit
- DNB wird auch erste deutsche Schulungsmaterialien erarbeiten (aktuell schon für RDA Basics, z.B. FRBR)
- Materialien sollen die Verbünde bei der Einführung von RDA unterstützen (Train-the-trainer Konzept)
- alle Materialien sollen als pdf und interaktive Schulungsmodule via moodle zur Verfügung gestellt werden (inkl. Übungen und Lösungen)
- Arbeitsstelle für Standardisierung informiert über die DNB Homepage über neue Schulungsmaterialien
Nächste Schritte[edit]
- Oktober - Dezember 2010: RDA Test in U.S. National Libraries
- Januar - März 2011: Evaluierung der Testergebnisse
- Mai / Juni 2011: Entscheidung der National Libraries
- 2011: deutsche Übersetzungen
- Termin noch offen: Entscheidung des deutschen Standardisierungsausschusses
- Termin noch offen: Deutsche Anwendungsbestimmungen
- Konkrete Katalogisierungsschulungsmaterialien werden erst nach der Entscheidung entwickelt
- Eine Entscheidung gegen die Einführung von RDA wird als unwahrscheinlich eingestuft
Projekt Gemeinsame Normdatei, Silke Horny (BSZ)[edit]
- Projektseiten BSZ http://wiki.bsz-bw.de/doku.php?id=v-team:katalogisierung:normdaten:gnd
- GND-Seite DNB http://www.d-nb.de/standardisierung/normdateien/gnd.htm
- Zusammenführung von PND (3,6 Mio Datensätze), GKD (1,3 Mio Datensätze), SWD (0,6 Mio Datensätze) und den Einheitssachtiteln des deutschen Musikarchivs in eine gemeinsame Datei mit einheitlichem Datenformat
- Grund für eine GND: obwohl die Daten in PND, GKD, SWD inhaltliche Beziehungen zueinander haben, handelt es sich um unterschiedliche Datenformate, die historisch gewachsen und deren Vernetzungsmöglichkeiten begrenzt sind
- Beispiel: identische Objekte werden unterschiedlich behandelt (=angesetzt): PND: Johannes Paulus, SWD: Johannes Paul
- Vorteile GND:
- einheitliches Datenformat
- leichter Vernetzung der sätze untereinander
- einheitliche Ansetzungsregeln, Abweichungen RAK & RSWK werden aufgehoben)
- Aufbereitung für Anforderungen d. Semantic Web möglich
- Berücksichtigung der RDA
- präzisere Kopplung mit anderen Informationsressourcen möglich
- alle Verbünde sind beteiligt, fedeführend im Projekt ist die DNB
- Kommunikation über Mailinglisten, Wiki, mehrere Arbeitsgruppen
- Erfassungsformat der GND basiert auf MARC Authority
- Austauschformat wird ebenfalls MARC Authority sein
- Sätze können vielfältig verlinkt werden (Links ausschließlich in Form persistenter Identifikatoren)
- Formatbeispiel:
- die 100er Kategorie enthält die Ansetzungforma
- die 400er Kategorien die Verweisungsformen
- die 500er Katagorien die Relationen (zu anderen GND-Sätzen)
- Position 2 und 3 enthalten die die Entitäten: 00 steht für Person, 10 für Körperschaft, 20 für das Werk, 50 für den Sachbegriff; die Ansetzung einer Körperschaft wird z.B. in Kategorie 110 erfasst
150 Computer 450 Datenverarbeitungsanlage 450 Digitale Rechenanlage 550 Hardware [...]
- Kommunikation mit der GND: für Aleph-Bibliotheken wie bisher über z39.50/MAB, künftig über SRU/MARC21
- ggf. werden für MAB-Bibliotheken (erstmal) getrennte sätze erzeugt
- MARC-Bibliotheken erhalten MARC21 Authority files
Zeiplan:
- Experten erarbeiten derzeit Übergangsregeln
- Übergangsregeln orientieren sich an den RDA und werden als Praxisanweisung erscheinen
- Endgültige Festlegung des Umstiegzeitplans Ende November 2010
- alle Verbünde werden zeitgleich umsteigen
- vorsichtige Schätzung: Öffnunf der GND Ende 2011
Notwendige Arbeiten in den Verbünden (Schwepunkt BSZ):
- Anpassung Erfassungsformat (analog GND-Format, PICA3 Format soll in der Erfassung nicht mehr verwendet werden)
- Anpassung Im- und Export
- Anpassung Indexierung
- Anpassung Bildschirmanzeige
- Projektstand nachlesbar unter: http://wiki.bsz-bw.de/doku.php?id=v-team:katalogisierung:normdaten:gnd
- Schulungen für Verbundteilnehmen werden zeitnah vor dem Umstieg abgehalten (evtl. 2. Hälfte 2011)
SRU-Schnittstelle des BSZ, Cornelia Katz (BSZ)[edit]
- es handelt sich de facto um eine SRU (lesender Zugriff) / SRW (schreibender Zugriff) Schnittstelle
- derzeit ist die Ansigelfunktion über die SRU/SRW Schnittstelle realisiert (konkret: Senden von Lokaldaten an Verbund)
- Anlegen neuer Sätze, Korrekturen, Löschungen müssen nach wie vor über den Pica Client (WinIBW) vorgenommen werden
- Tests zur Kofiguration von SRW zum Anlegen neuer Datensätze laufen derzeit
- Tests zur Ersetzung der z39.50 Services durch SRU/SRW fielen bisher negativ aus, daher ist ein mittelfristig ein paralleler Betrieb vorgesehen
- aktuelle Nachrichten zum Einführungsstand unter: http://wiki.bsz-bw.de/doku.php?id=v-team:nachrichten
Deutsche Digitale Bibliothek, Dr. Jörn Sieglerschmidt (BSZ)[edit]
- kurze Vorstellung einiger interessanter Portal- / Digitalisierungsprojekte, ihrer verschiedenen Zielgruppen und Bedienungsansätze:
- Zentrales Verzeichnis Digitaler Drucke: http://www.zvdd.de/
- ECHO European Cultural Heritage Online: http://echo.mpiwg-berlin.mpg.de/ (Webportal und Forschungsinfrastruktur, Initiative des MPIs für Wissenschaftsgeschichte)
- manuscriptorium: http://www.manuscriptorium.com/
- Biodiversity Heritage Library: http://www.biodiversitylibrary.org/
- World Digital Library: http://www.wdl.org/ (enthält noch wenige Dokumente, aber Oberflächengestaltung basiert maßgeblich auf Nutzerstudien- gute Usability)
- Virtuelles Kupferstichkabinett: http://www.virtuelles-kupferstichkabinett.de/ (Standard für wissenschaftliches Arbeiten in diesem Bereich)
- BAM - Portal zu Bibliotheken, Archiven, Museen: http://www.bam-portal.de/ (interessante Funde aus heterogenen Quellen über eine Plattform)
- fungiert im BSZ gleichzeitig als Prototyp für eine Semantic Web Anwendung
Semantic Web - eine Einführung, Stefan Winkler (BSZ)[edit]
- Sinn: Informationen für Computer verwertbar machen
- Im Internet verfügbare Daten werden um Aussagen bezüglich ihrer Bedeutung (Semantik) angereichert
Technologien:
:
- RDF (Resource Description Framework)
- Auszeichnungssprache für Metadaten
- basiert auf "tripeln"
Tagungsgespräche[edit]
Nachnutzung SWBplus Materialien (z.B. Inhaltsverzeichnisse)[edit]
- Nachnutzung nur für Verbund-Teilnehmerbibliotheken vorgesehen (auch für Teilnehmer anderer Verbünde)
- für Nicht-Verbundbibliotheken müsste eine Vereinbarung mit dem BSZ getroffen werden- unter Angabe des zu erwartenden Nuztungsumfangs (z.B. Anzahl der interessierten Bibliotheken)
- Ansprechpartnerin ist Frau Mallmann-Biehler
- für einen Medienserver o.Ä. wäre auch- gegen entsprechend höheres Entgelt- die Einrichtung eines regelmäßigen Update-Services denkbar
Gespräch mit Frau Fischer, Herrn Conradt, Herrn Mainberger (BSZ) über Koha[edit]
- Vortragsfolien
- Koha Vortrag Katrin Fischer, inetbib Tagung April 2010: http://opus.bsz-bw.de/swop/volltexte/2010/820/pdf/Fischer_Koha_in_Action_Inetbib.pdf
- Grund zur Aufnahme ins BSZ-Produktportfolio:
- funktionale Anforderung: Hochschule für Jüdische Studien benötigte ein (günstiges) ILS, dass die gleichzeitige Erfassung / Anzeige von Umschrift / Originalschrift gut beherrscht
- andere vom BSZ angebotene ILS hierfür nicht optimal geeignet
- BSZ bietet komplette Hostinglösung
- Teilnahme an Community:
- im Rahmen der Originalschriftanzeige (geringfügige) Weiterentwicklung von Koha durch das BSZ, ansonsten keine Entwicklungsaktivitäten
- Andere Beiträge des BSZ: Fehlermeldungen, Übersetzungen, Testing neuer Funktionen
- Weiterentwicklung von Koha vor allem durch ca. 20 weltweit verteilte Entwicklerfirmen (erhalten Aufträge von Bibliotheken)
- hier zeichnet sich ev. mittelfristig die Trennung von Koha in eine kommerzielle und eine open source-Schiene ab
- Auswirkungen auf Communityarbeit und Weiterentwicklung schwer abschätzbar
- Bisheriges Fazit:
- Produktqualität (Stabilität, Softwarefehler) zufriedenstellend
- Zusammenarbeit mit der Community positiv
- Koha-BSZ-Kundenkreis könnte weiter ausgebaut werden
- Generelles Statement Open Source:
- jedes Projekt steht für sich
- Übertragung der Koha-Erfahrungen auf andere Projekte schwierig
- Erreichen einer kritischen Anwendermasse (aktuell: knapp 1000) ist für Qualität und Weiterentwicklung hilfreich
- durch die Beauftragung professioneller Dienstleister sind größere Weiterentwicklungsschritte möglich